Adulte, also ausgewachsene Bettwanzen nehmen alle 3 bis 7 Tage Nahrung auf. Ihre Opfer identifizieren sie anhand von Körperwärme, Körpergeruch und dem Kohlendioxid der ausgeatmeten Atemluft.
Bettwanzen bevorzugen unbedeckte Körperflächen, wo sich die Blutgefäße direkt unter der Haut befinden. Da nicht bei jedem Stich gleich ein Gefäß angezapft werden kann, wandern sie stechend über die Hautoberfläche wodurch die für Bettwanzen typischen Bissreihen entstehen können.
Die Haut durchdringen Bettwanzen mit ihrem stechend-saugenden Mundwerkzeug. Die unteren Mundwerkzeuge besitzen eine Rinne, die als Gleitschiene für den mit Stechdornen besetzten Saugrüssels dient. Innerhalb des Saugrüssels verläuft ein kleinerer Speichel- und ein größerer Saugkanal. In Ruhe wird der Saugrüssel unter den Körper geklappt.
Während der Nahrungsaufnahme injizieren die Bettwanzen Speichel in die Haut. Bei der Bettwanze (Cimex lectularius) enthält dieses Sekret 46 unterschiedliche Proteinkomponenten, die z.B. zur Verzögerung der Blutgerinnung beitragen. Nachgewiesen wurden u.a. die Proteine
- Nitrophorin, welches für den Transport von Stickoxid in die Wunde zuständig ist, um dort, durch Ausdehnung und Erweiterung der Gefäße, für eine erhöhte Blutversorgung zu sorgen.
- Apyrase, verhindert, dass die Wände der Blutgefäße innerhalb kürzester Zeit abgedichtet werden und die Blutung zum Stillstand kommt.
- ein Faktor-X-Inhibator, gehört ebenfalls zur Klasse der Gerinnungshemmer und bewirkt, dass das Blut an der verletzten Stelle gerinnt und die Blutung zum Stillstand kommt.
Anästhetika zur Betäubung der Wunde konnten im Speichel der Bettwanzen bis heute nicht nachgewiesen werden.
Die durch den Speichel der Bettwanzen eingebrachten Proteine lösen eine Entzündungsreaktion aus, an der angeborene oder erworbene Immunantworten beteiligt sind. Je nach Sensibilisierung des Menschen treten leichte Hautrötungen bis hin zu massiven Schwellungen auf, die von Juckreiz und Folgeinfektionen begleitet werden können. Etwa 20 % der Bevölkerung zeigt keinerlei Hautreaktionen, wodurch ein Befall oftmals erst spät erkannt wird.
Wie entwickeln sich Bettwanzenbisse?
Da Menschen unterschiedlich auf Bettwanzenbisse reagieren gibt es kein einheitliches Erscheinungsbild. Exemplarisch stellen wir folgend die Entwicklung einer heftigen Hautreaktion nach einem Bettwanzenbiss dar:
Selbst Hautärzte können anhand der Bisse nicht feststellen, ob Bettwanzen, Flöhe oder andere Insekten die Hautreaktionen verursacht haben. Wie im Ärzteblatt beschrieben, können auch allergene Belastungen, z.B. durch Blütenpollen oder Nahrungsmittel, entsprechende Symptome auslösen. Die Gefahr von Fehldiagnose der Hautreaktionen ist daher hoch..
Bisher wurden mehr als 30 verschiedene Krankheitserreger in Bettwanzen nachgewiesen, unter anderem das Hepatitis-B- und das HI-Virus. Bettwanzen können - nach heutigem Wissensstand - keine Krankheiten auf den Menschen übertragen, wie das Bundes Umweltamt zuletzt am 12.10.2018 bestätigte.