Bettwanzen
Verbreitung, Verhalten, Vermehrung, Bisse und Resistenzen

Bettwanzen Verbreitung
Die Bettwanze (Cimex lectularius) ist ein Kosmopolit. Seit dem Verbot von hochgiftigen Insektizieden wie DDT, und dem von Jahr zu Jahr zunehmenden Tourismus, schreitet ihre Verbreitung auch in Europa wieder massiv voran.
Im Mittelmeerraum und den Kanaren wird aufgrund geänderter klimatischen Bedingungen vermehrt die Ausbreitung der "tropischen Bettwanze" (Cimex hemipterus) beobachtet. In der Presse wurde fälschlicherweise berichtet, das diese unter anderem die Chargas-Krankheit übertragen können. Dem ist nicht so. Die in Südamerika weit verbreitete Chargas-Krankheit wird durch Raubwanzen der Gattungen Triatoma, Rhodnius und Panstrongylus und nicht durch Bettwanzen übertragen.
Die erwachsenen Tiere beider Bettwanzenarten sind sehr dünn und erreichen Körperlängen zwischen 3,8 und 5,5 Millimeter, im vollgesogenen Zustand bis zu 9 Millimeter. Eier und Larven sind ca. 1 bis 2 mm lang.
Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bettwanzen liegt bei 6 bis 12 Monaten.
Bettwanzen ernähren sich vom Blut der Menschen und den bei ihnen lebenden Haustieren. Als nachtaktive Insekten bevorzugen Bettwanzen daher besonders die Nähe zu Schlafplätzen von Warmblütern.
Bettwanzen Vermehrung und Entwicklung
Männliche Bettwanzen sind rabiat und besteigen zur Fortpflanzung jeden Artgenossen. Dabei sticht das Männchen bei der Begattung ein Loch in das Weibchen und verbringt seinen Samen direkt in den Körper.
Nach der Befruchtung legt die weibliche Bettwanze täglich bis zu einem Dutzend Eier in ihren Verstecken ab. Vom Ei bis zur erwachsenen Bettwanze werden fünf Larvenstadien durchlaufen, wobei je Zyklus mindestens eine Blutaufnahme erfolgen muss.
Je nach Raumtemperatur und Nahrungszunahme dauert der Entwicklungsprozess zwischen 4 Wochen und mehreren Monaten.
Bettwanzen Verhalten und Verstecke
Bettwanzen sind lichtscheu und daher nachtaktiv. Kurz vor Sonnenaufgang kommen sie aus ihren Verstecken und fallen über ihre Opfer her. Dabei kriechen sie nicht nur von unten auf das Bett, sondern lassen sich auch von der Zimmerdecke fallen.
Beliebte Verstecke der Bettwanzen sind enge trockene Ritzen, wie Tapetenränder oder Möbelritzen. Auch hinter Scheuerleisten, Steckdosenblenden, Kabelkanälen, Bildern und in Fernsehgeräten suchen sie am Tage Zuflucht. Viele dieser Bereiche sind mit dem menschlichen Auge nicht einsehbar. Gerade bei unklaren Fällen empfiehlt sich daher der Einsatz von Bettwanzen-Spürhunden, die mit ihrer feinen Nase Bettwanzen auch in verborgenen Regionen erschnüffeln können.
In bereits befallenen Hotelzimmern verkriechen sie sich im Gepäck der Reisenden und sorgen so für Ihre weitere Verbreitung. Nach Ihrer Rückkehr können wir Ihre Koffer, Taschen und Rucksäcke gegen Bettwanzen behandeln.
Bettwanzenbefall feststellen
Wie erkenne ich einen Bettwanzenbefall?
Die meisten Kunden vermuten anhand von Hautreaktionen einen Bettwanzenbefall. Hautreaktionen, selbst die oft beschriebenen "Bettwanzenstraßen", können aber viele Ursachen haben und liefern höchstens einen ersten Verdachtsmoment.
Hat man noch keine Bettwanzen gesichtet, lässt sich ein Bettwanzenbefall gut an den typischen Kotspuren erkennen. Der Kot der Bettwanze sieht aus wie kleine Tintenkleckse. Wenn man den Finger anfeuchtet und über den Kot der Bettwanze streicht, verschmieren die schwarzen Punkte. Die schwarzen Punkte findet man z.B. im inneren Bettgestell, an Steckdosen, hinter Bildern und vielen anderen Orten, wo sich die Bettwanzen gut verstecken können.
Bei den Kügelchen, die man oft auf den Bettlaken findet, handelt es sich um Pollen oder Samenkapseln, die durch die Luft transportiert werden. Alles was sie wegpusten oder wegfegen können ist kein Bettwanzenkot.

Bettwanzen Stiche
Adulte, also ausgewachsene Bettwanzen nehmen alle 3 bis 7 Tage Nahrung auf. Ihre Opfer identifizieren sie anhand von Körperwärme, Körpergeruch und dem Kohlendioxid der ausgeatmeten Atemluft.
Die Haut durchdringen Bettwanzen mit ihrem stechend-saugenden Mundwerkzeug. Die unteren Mundwerkzeuge besitzen eine Rinne, die als Gleitschiene für den mit Stechdornen besetzten Saugrüssels dient. Innerhalb des Saugrüssels verläuft ein kleinerer Speichel- und ein größerer Saugkanal. In Ruhe wird der Saugrüssel unter den Körper geklappt.
Bettwanzen bevorzugen unbedeckte Körperflächen, wo sich die Blutgefäße direkt unter der Haut befinden. Da nicht bei jedem Stich gleich ein Gefäß angezapft werden kann, wandern sie stechend über die Hautoberfläche wodurch die für Bettwanzen typischen Bissreihen entstehen.
Je nach Sensibilisierung des Menschen auf das beim Stich eingebrachte Sekret, treten leichte Hautrötungen bis hin zu massiven Schwellungen auf, die von Juckreiz und Folgeinfektionen begleitet werden können. Etwa 20 % der Bevölkerung zeigt keinerlei Hautreaktionen, wodurch ein Befall oftmals erst spät erkannt wird.
Wie entwickeln sich Bettwanzenstiche?
Da Menschen unterschiedlich auf Bettwanzenstiche reagieren gibt es kein einheitliches Erscheinungsbild. Exemplarisch stellen wir folgend die Entwicklung einer heftigen Hautreaktion nach einem Bettwanzenstich dar:




Selbst Hautärzte können anhand der Stiche nicht feststellen, ob Bettwanzen, Flöhe oder andere Insekten die Hautreaktionen verursacht haben. Wie im Ärzteblatt beschrieben, können auch allergene Belastungen, z.B. durch Blütenpollen oder Nahrungsmittel, entsprechende Symptome auslösen.
Bisher wurden mehr als 30 verschiedene Krankheitserreger in Bettwanzen nachgewiesen, unter anderem das Hepatitis-B- und das HI-Virus. Bettwanzen können - nach heutigem Wissensstand - keine Krankheiten auf den Menschen übertragen, wie das Bundes Umweltamt zuletzt am 12.10.2018 bestätigte.